So, heute hab ich es nochmal probiert, mit Erfolg. Ich hab davon abgesehen, das mit Gegenmessen und -einstellen des Potis zu machen, es wäre mir zu kompliziert geworden. Also hab ich den Wagen auf Betriebstemperatur gebracht, den Drosselklappensensor nochmal herausgenommen, gereinigt, nochmal festgestellt dass die Schleifbahnen immernoch sehr in Ordnung sind, hab den/die Kontaktfinger nochmal nachgebogen, und es zusammengesetzt.
Dann habe ich als erstes die Anschlagschraube - also die obere am Gaszughebel - ganz heraus gedreht, um bei abgenommener Ansaugbrücke zu sehen, wo tatsächlich "zu" ist und ab wann die Drosselklappe dann geöffnet wird. Ich habe dann die Schraube soweit hereingedreht, dass sie gerade so den Hebel berührt, aber noch nicht wirkich öffnet.
Daraufhin habe ich dann den unteren Anschlag - der, der gegen den Leerlaufsteller kommt - soweit raus gedreht, bis bei eingeschalteter Zündung der Leerlaufsteller anfangen hat, was zu tun. Das Poti stand dabei relativ mittig. Um dann herauszufinden, wo der Leerlaufschalter ist, habe ich dann langsam den Poti verdreht (Schrauben also nicht fest, nur so, dass ich mit schraubenzieherklopfen das Poti gerade noch verdrehen konnte) bis der Leerlaufsteller dann zurück gefahren ist. Damit wusste ich, wo der Leerlauf ungefähr sein sollte und kannte schonmal die richtige Richtung.
Wenn man das Poti von Anschlag zu Anschlag verdreht, hebt der Leerlaufsteller entweder die Drosselklappe sehr weit auf (etwa Achtel-Gaspedal), und in die andere Richtung fährt er soweit ein, dass er lange keinen Kontakt zum Gashebel bekommt.
Dann - Luftfilterbrücke aufgesetzt aber verdreht, damit ich noch ans Poti komme, starten, kurz wieder warm werden lassen (da musste ich etwas nachhelfen, am Gaszug, ist aber wichtig damit man nicht auf die Kaltstartregelung reinfällt), und dann hören, ob zu schnell oder zu langsamer Leerlauf - mangels Drehzahlmesser nach Gehör, was aber beim relativ rauem TU3 ganz gut geht. In meinem Fall war der Motor erst zu langsam, so dass das Armaturenbrett schon hörbar war, drei Schraubenzieher-Klopfer später dann schon wieder leicht zu schnell. Zwischendurch hab ich immer mal n Gasstoß gegeben, damit ich nicht am Leerlaufschalter vorbei drehe. Dann nochmal n Stück zurück - dann klang es gut.
Der Motor drehte auf Kommando schnell genug hoch - und auch schnell genug wieder runter und auch nicht zu tief, sondern landete schön im Leerlauffenster. Dann äußerst vorsichtig die Schrauben angezogen, hab ihn dabei laufen lassen um zu merken, ob ich versehentlich was verstelle. Das Poti ist wirklich schon mega empfindlich, die kleinste Drehung kann die Drehzahl erheblich verändern. Drei mal an und aus gemacht, um zu sehen, obs auch stimmt, und dann mal ne Runde gefahren, der Vollgasschalter scheint auch anzusprechen.
Hab den Wagen dann kalt werden lassen, Luftfilter, Brücke und den ganzen Kram wieder eingebaut. Nach vier Stunden dann Startversuch - und es ging tadellos. Bin zufrieden. Vielleicht hilfts ja irgendwem, machbar isses, mit Zeit und Geduld.
Abschließend kann man sagen - es halt alles, was ich gemacht habe, irgendwie immer ein bisschen was verändert, verbessert und geholfen, letztlich lag es einmal am Motorsteuergerät, am Luftsensor im Drosselklappengehäuse, am falsch eingestelltem Poti und am nicht mehr taufrischem Stecker der Zündspule. Jetzt fährt der Wagen wirklich gut und hat auch angenehmen Leerlauf, Ventile hatte ich auch nochmal eingestellt, demnach auch wieder schön leise.
So, jetzt hab ich noch vier Wochen, dann ist die Saison rum.
Gruß