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DKZ Nockenwellenrad verdreht
bxnoire:
Hallo zusammen,
vor einer Weile habe ich einen gebrauchten DKZ aus der Garagenräumung von Armin bekommen. Als ersten Check haben wir ihn mit losgeschraubten Kerzen von Hand druchgedreht, was problemlos ging, und dann die Zylinder mit einem Kompressionsprüfer einzeln getestet. Dabei ergaben sich etwa gleichmäßige Ablesewerte.
Gestern wollte ich u. a. Zahnriemen, Spannrolle, Wasserpumpe und die Simmerringe erneuern, um den Motor für den schwarzen GTi fit zu machen. Also erst mal schön abgesteckt:
Alter Zahnriemen war also richtig aufgelegt. Beim Abnehmen des Nockenwellenrades fand ich abgebrochene Reste der Arretiernase in der Wellennut.
Wenn das Nockenwellenrad abgesteckt ist, sollte die Nut eigentlich auf etwa 4 Uhr stehen. Tat sie nicht:
Außerdem sieht man an der Stirnfläche der Nockenwelle und im Nockenwellenrad Schleifspuren, die darauf schließen lassen, dass sich das Nockenwellenrad mehrere Umdrehungen auf der Nockenwelle verdreht hat. >:(
Wie kann sowas passieren?
Hat der Motor noch eine Chance?
Grüße,
Martin
armin:
Hi Martin,
der Motor hatte bei mir einwandfrei funktioniert, da ich ihn allerdings nicht lange in Betrieb hatte kann ich zum Ölverbrauch nichts sagen (falls Ventile aufgestzt hätten und diese krum sind). Ich gehe somit davon aus, das der DKZ auch ein Freiläufer ist und der Motor somit wieder zu beleben ist. Du kannst das allerdings auch relativ einfach testen, in dem du die Nockenwelle so stellst, dass alle Ventile nacheinander auf voll geöffnet stehen und du den Motor jeweils eine Umdrehung von Hand ausführst. Sollte dieser Test ohne Blockieren durchlaufen werden sollte alles i.O. sein. Ich denke dass wenn du 100% sichergehen willst du den Kopf abbauen mußt und die Ventile aus dem Kopf nehmen mußt, um deren Rundlauf in einer eingespannten Bohrmaschine zu testen. Ich würde dies auf jeden Fall machen um sicher zu sein. Dabei würde ich auch die Ventilschaftdichtungen erneuern. Ist das der Motor bei dem eine Zylinderkopfschraube gegen eine M12er Sechskantschraube getauscht wurde?
bxnoire:
Hallo Armin,
danke für die Bestätigung, dass der Motor bei dir noch lief. Das macht mir Mut.
Es ist NICHT der Motor mit der M12 Sechskantschraube als Zylinderkopfschraube - den hat Ermel bekommen. Bei diesem hier sind alle Zylinderkopfschrauben original. Ist dieser Motor evtl. aus einem roten Break aus Dortmund?
Ich hab mal die Zündfolge etc. studiert und komme zum Schluss, dass der Motor bei den festgestellten etwa 180° Versatz der Nockenwelle gegenüber Sollstellung durchaus gelaufen sein kann, wenn die Zündkabel von Zündfolge 1-3-4-2 auf 4-2-1-3 umgesteckt wurden. Sehr kreative Reparatur ::) Leider waren keine Zündkabel mehr dran, als du mir den Motor gegeben hast.
Jetzt lasse ich mal einen Motorenbauer mit dem Endoskop reinschauen und Druckluft auf die Brennkammern geben, das sollte auch 100% Sicherheit gegen Aufsetzer geben.
Wenn ich den Kopf aufmache, dann habe ich wieder das Risiko eine Kopfschraube abzureißen, und ohne Planen mache ich ihn nicht wieder drauf. Der Motor soll am Mittwoch eingehängt werden, ich habe diese Woche Urlaub und will die Karre am Laufen haben, sonst kann ich sie gleich noch einen Winter stehenlassen :(
Grüße,
Martin
bxnoire:
Erstmal ein Update ...
Druckprobe erfolgreich, Druckverlustwerte zwischen 6% und 20% auf der Skala des Spezialmessgeräts beim Motorenbauer. Ventile also nicht krumm. Zu Hause dann Motor mit Anlasser gedreht, Kompressionsmesswerte bei offener Drosselklappe liegen zwischen 12,5 bis 13,2 bar. Soweit alles toppi ... war die Aufregung kaum wert. Bin aber froh, das kaputte Nockenwellenrad gefunden zu haben, bevor es mir bei 6500 U/min einen Streich spielt :)
Grüße,
Martin
bxnoire:
... Motor springt an und läuft, derzeit noch ohne Auspuff - herrlich :D ...
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