freilich funktioniert das erst einmal.
solang der thermostat zusammen mit fahrtwind und lüfter die temperatur so auf 85 bis 50 grad hält, kühlt das ganze einwandfrei.
aber wasser verkocht nicht nur, es verdunstet auch schon bei wesentlich niedrigeren temperaturen.
nach ein paar wochen ist von einem liter wasser im offenen kochtopf bei zimmertemperatur nichts mehr übrig. bei 90 grad sind es dann eben einige stunden, bis sich der liter aus dem offenem topf verflüchtigt. nimmt man einen geschlossenen dampfkochtopf und erhitzt das wasser auf 90 grad, felt idealerweise auch nach einem jahr bei 90 grad-erwärmung kein wasser. denn der dampf baut druck auf, der weiteres verdampfen verhindert.
für den einsatz im auto bedeutet dies:
- mit jeder fahrt verdunstet ein wenig kühlwasser. ohne laufende kontrolle geht es nicht.
- wie im dampfkochtopf bewirkt auch der druck im kühlsystem, dass wasser nicht bei 100 grad kocht, sondern erst einige grade höher. der (frostschutzzusatz bringt auch noch einige grade) mit dem karavan am berg im hochsommer kann es dann mal passieren, dass die temoperatur der kühlflüssigkeit auf über 100 grad ansteigt. im geschlossenen system kann das bis 110 grad gut gehen. im offenen sysem reicht eine stelle im motor, um eine dampfblase zu erzeugen, die dann jede menge kühlwasser aus dem überlauf herausdrücken kann. kurzum, der sich aufbauende druck dient dazu, verdampfen und verkochen zu verhindern.
fazit: wer sich sicher ist, dass seine kühlwassertemperatur nie über 90 grad geht, kann offen fahren, wenn er regelmäßig nach dem kühlwasserstand schaut.
- ergänzend ist hinzuzufügen, dass metall+wasser+sauerstoff zu korrosion führt, wie in der heizugsaanlage. in den anfangsjahren gab es drucklose anlagen mit einem überlaufgefäß auf dem dachboden. das wasser konnte sich so immer wieder mit sauerstoff anreichern und zu den oyidationsstellen in kessel, rohren und heizkörperrn transportieren, bis diese dann von innern heraus durchgegammelt sind. das funktioniert natürlich ebenso gut in einem offenen kühlkreislauf im auto. so setzte sich bei beiden systemen die erkenntnis durch, dass es besser sei, diese zu schließen und mit druck und ausgleichsbehältern zu arbeiten.
abschließend dann noch der hinweis, dass es keine langfristige lösung ist.
wenn sich unterwegs ein kühlwasserschlauch verabschiedet und zum flicken nicht mehr material als eine plastiktüte und die schnürsenkel oder das tape aus dem erste-hilfe-kasten vorhanden ist, hat man keine chance, wenn man nach dem wiederbefüllen den kühlwasser den deckel wieder draufsetzt. denn eine solche reparatur hält den sich aufbauenden druck kaum aus aus.
lässt man jedoch den deckel weg und fährt mit bedacht drucklos mit offenem system, so hat man eine faire chance auf einige hundert kilometer reichweite.